Fachkräftemisere beginnt bei Grundbildung

Sicherstellung der Grundkenntnisse im Pflichtschulbereich gelingt nur bedingt. Hier muss dringend gegengesteuert werden. HTLs sind Vorzeigekonzepte. 

Bereits heute leidet Österreichs Industrie unter einem großen Arbeits- und Fachkräftemangel. Heruntergebrochen auf Kärnten bedeutet das einen Rückgang des Erwerbspotenzials bis 2040 um rund 50.000 Personen auf 130.000. Die Fachkräftemisere ist in aber vor allem auch eine Bildungsmisere. Im Pflichtschulbereich gelingt die Sicherstellung der Grundkenntnisse derzeit nur bedingt. Etwa 40 Prozent der Jugendlichen verlassen die achte Schulstufe mit gravierenden Mängeln in Deutsch, Englisch und Mathematik. Und eine Konsequenz daraus ist, dass die Betriebe zunehmend gezwungen sind, immer mehr Ausbildungs- und Bildungsaufgaben zu übernehmen, um diese fehlenden Skills zu kompensieren.

 Eine qualitätsvolle Grundbildung ist die Basis für alle weiteren Bildungs- und Berufswege. Sie bildet den Grundstein für Wohlstand und soziale Sicherheit am heimischen Wirtschaftsstandort und ist eine zentrale Maßnahme gegen den Fachkräftemangel. Wenn wir insbesondere im MINT-Bereich den Anteil der gut ausgebildeten Fachkräfte erhöhen wollen, müssen wir aber schon im Kindergarten ansetzen, und so die Begeisterung für Technik und Naturwissenschaften früh wecken. Die Initiative „Sumsi forscht mit“ von RLB Kärnten und Junger Industrie, im Rahmen derer Kindergärten in Kärnten mit Forscherboxen ausgestattet werden, liefert hier einen wertvollen Beitrag.

 Aber auch im Schulbereich gibt es positive Beispiele, insbesondere die Höheren Technischen Lehranstalten. Sie sind ein wichtiger Partner für die Kärntner Industrie, wenn es um die Ausbildung geht, und sie sind Fachkräftelieferanten der Zukunft. Das Forum Industrie und HTL hat sich in dem Bereich als wichtige Austauschplattform etabliert. Die HTLs sind ein Vorzeigekonzept, das auch auf andere Bildungseinrichtungen ausgerollt werden sollte.