Ob die Entwicklung von Rahmenbedingungen am heimischen Wirtschaftsstandort und vor allem notwendige Schritte zu deren Verbesserung oder Konjunkturprognosen - der Bereich Wirtschaftspolitik liefert Analysen, Expertisen und konkrete Vorschläge.
Das derzeitige österreichische Arbeitszeitrecht ist unübersichtlich und sehr restriktiv. Die Rahmenbedingungen entsprechen vielfach nicht den Notwendigkeiten einer modernen Arbeitswelt. Insbesondere die gesetzliche Tageshöchstarbeitszeit von zehn Stunden ist vielfach nicht praktikabel. Um die notwendigen Rahmenbedingungen für geeignete Arbeitszeitmodelle in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt zu schaffen, besteht dringender gesetzlicher Änderungs- und Modernisierungsbedarf, speziell in folgenden Bereichen:
Die ständige politische Diskussion über noch mehr Umverteilung in Österreich zeigt deutlich, dass die Kenntnis der Bevölkerung über Zahlen und Fakten und über das sehr großzügig ausgebaute Umverteilungssystem in Österreich nicht sehr ausgeprägt ist. Wir müssen uns bewusst machen, dass sich Wohlstand nicht konservieren lässt, sondern jeden Tag wieder aufs Neue erwirtschaftet werden muss. Unsere Herausforderung in den kommenden Jahren wird nicht sein, wie wir unseren Wohlstand in Österreich noch „gerechter“ verteilen, sondern wie wir ihn überhaupt erst wieder erwirtschaften können.
Wir haben:
Wir sehen uns heute als Standort vor dem Problem, dass wir die Verpflichtungen, die die österreichische Politik in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eingegangen ist, in Zukunft kaum mehr erwirtschaften können. Erstens weil sie zu hoch sind und zu großzügig vergeben wurden, und zweitens, weil unsere Produktivkräfte nicht mehr diesen Erwartungen entsprechen: Österreichs Potentialwachstum ist von rund 2,1 Prozent reales BIP-Wachstum vor der Krise (konjunkturbereinigtes, effektives, jährliches Wachstumspotential) auf heute nur mehr 1,4 Prozent des BIP zurückgegangen.
Die OECD hat berechnet, dass unser langfristiges Wachstumspotential in Österreich das drittniedrigste aller OECD-Staaten ist. Wir haben zu wenige Erwerbspersonen und Fachkräfte und zu wenig Investitionsanreize, um unsere Wachstumsraten so anzuheben, dass wir uns den Sozialstaat in diesem Ausmaß auch in Zukunft leisten können.
50 führende Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Finanzwirtschaft, Wissenschaft und Verbänden bewerten vierteljährlich wirtschaftspolitische Maßnahmen. Die Industriellenvereinigung (IV) hat ein umfassendes Standortpanel „Panel 50" zur Einschätzung der Standortqualität Österreichs und der aktuellen wirtschaftspolitischen Maßnahmen entwickelt.
Das RiskPanel ergänzt die etablierten empirischen Erhebungen der Industriellenvereinigung.
Während die IV-Konjunkturumfrage seit Jahrzehnten zur Einschätzung der kurzfristigen zyklischen Schwankungen dient, erfasst das im Jahr 2005 geschaffene Panel50 die längerfristigen strukturellen Veränderungen hinsichtlich Standortqualität und Wettbewerbsfähigkeit. Das aus dem StratfüSys-Projekt im KIRAS-Sicherheitsforschungsprogramm hervorgehende RiskPanel widmet sich der Risikodimension wirtschaftlichen Handelns, angefangen von der Versorgungssicherheit mit Rohstoffen und Energie bis zu möglichen öffentlichen und privaten Strategien der Risikominimierung. Es konstituiert sich aus einem Kreis von 100 ausgewählten Spitzenvertreterinnen und -vertretern aus Industrie, Energieversorgern und anderen Institutionen.