In der aktuellen wirtschaftspolitischen Diskussion werden uralte Forderungen eingebracht, die wirtschaftspolitische Realitäten (Internationalisierung, Digitalisierung) ignorieren und großen Schaden für Wohlstand sowie Beschäftigung zur Folge hätten: Arbeitszeitverkürzung (bei vollem Lohnausgleich) schwächt die internationale Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Wirtschaftsstandortes und gefährdet Arbeitsplätze. Wie die Grafik zeigt, muss Österreich die Lohnstückkosten senken, statt sie weiter zu verteuern. Unser Land benötigt viel mehr Rahmenbedingungen, die geeignete Arbeitszeitmodelle in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt (u.a. Praktikable Höchstarbeitszeitgrenzen, mehr Entscheidungskompetenz auf Betriebsebene etc.) ermöglichen.
Sechs Gründe, die gegen eine Arbeitszeitverkürzung sprechen:
Das Beispiel Frankreich mit heute mehr als 3,5 Mio. Arbeitslosen zeigt: Arbeitszeitverkürzung ist ein Irrweg und vernichtet Arbeitsplätze. Eine Analyse der Neuen Zürcher Zeitung zeigt die gravierenden Probleme auf, die die Arbeitszeitverkürzung im Feldversuch gebracht hat. Im Jahr 2000 wurde in Frankreich eine 35-Stunden-Woche (vormals 39 Stunden) für Unternehmen mit mehr als 20 unselbständig Beschäftigten eingeführt. Seit 2009 gilt die verkürzte Arbeitszeit auch für kleinere Unternehmen. Der gewünschte Effekt einer Reduktion der Arbeitslosigkeit blieb in Frankreich allerdings aus:
Arbeitszeit: Österreicher liegen im Mittelfeld
Laut OECD-Erhebungen arbeiten Menschen außerhalb der EU bedeutend länger als innerhalb der EU. Innerhalb Europas lag Österreich bei der Jahresarbeitszeit von unselbständig Beschäftigten 2014 mit 1.440 Stunden im europäischen Mittelfeld. Vergleicht man die „tatsächlich geleistete Wochenarbeitszeit“ befindet sich Österreich mit 39,9 Stunden ebenfalls im europäischen Mittelfeld.
Notwendige Schritte zur Modernisierung der Arbeitszeitregelungen
Das österreichische Arbeitszeitgesetz sieht nur in eingeschränktem Ausmaß Spielräume zur modernen Arbeitszeitgestaltung vor. Die Industriellenvereinigung setzt sich daher für Rahmenbedingungen ein, die geeignete Arbeitszeitmodelle in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt ermöglichen:
Weiterführende Information: Die Forderungen der Industriellenvereinigung zum Thema Arbeitszeit.