"Die Industrieproduktion ist im Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 9,6 Prozent gesunken, damit sind wir Schlusslicht in der EU. Die schleichende Deindustrialisierung bedroht zunehmend Arbeitsplätze und Wohlstand – auch in Kärnten. Gleichzeitig stagniert die Regierungsbildung nach zwei gescheiterten Koalitionsverhandlungen, während die Kosten für den Stillstand täglich über 15 Millionen Euro betragen“, warnt Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten. Die Unternehmen kämpfen mit hohen Arbeits- und Energiekosten, wachsender Bürokratie und unsicheren internationalen Rahmenbedingungen. Dennoch bleibe die politische Führung untätig und verliere wertvolle Zeit für dringend benötigte Reformen.
„Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen ist eine entschlossene wirtschaftspolitische Agenda erforderlich. Ein schneller Abbau der Bürokratie, eine Senkung der Lohnnebenkosten sowie eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren sind essenziell, um Österreichs Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, sagt Claudia Mischensky, Geschäftsführerin der IV Kärnten. Zudem brauche es ein klares Bekenntnis zu Europa und eine aktive Stärkung internationaler Wirtschaftsbeziehungen, um negative Auswirkungen globaler Handelskonflikte abzufedern. Eine parteiübergreifende Einigung auf zentrale wirtschafts- und standortpolitische Maßnahmen wäre möglich und sei rasch umzusetzen.
„Die Parlamentsparteien tragen die Verantwortung, den politischen Stillstand zu durchbrechen und Reformen auf den Weg zu bringen, die Österreich aus der wirtschaftlichen Stagnation führen. Die nächsten Wochen sind entscheidend, um die Basis für ein nachhaltiges Wachstum zu legen und das Land wirtschaftlich wieder auf Kurs zu bringen“, so Springer. Jetzt sei die Zeit für pragmatische Lösungen anstatt ideologischer Blockaden – im Interesse der Unternehmen, der Beschäftigten und der gesamten Gesellschaft.