Am vergangenen Wochenende wurde ein weiterer wichtiger Schritt für die frühkindliche Bildung und die Förderung von MINT-Kompetenzen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) in Kärnten gesetzt: Im Mini Educational Lab in Villach ist das 1. Kärntner MINT-Forum über die Bühne gegangen, zu welchem Elementarpädagoginnen und -pädagogen aus Kärntner Kindergärten eingeladen waren, die sich mit MINT-Themen beschäftigen. Unterstützt wird es von der Raiffeisen Landesbank Kärnten (RLB), der Industriellenvereinigung Kärnten (IV) und der Stadt Villach. Ziel der Veranstaltung war es, die anwesenden Pädagoginnen und Pädagogen darüber zu informieren, wie man zum MINT-Gütesiegel kommt, und gleichzeitig einen Wissens-und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.
Sumsi forscht mit
Das MINT-Forum ist eine Weiterentwicklung der seit 2016 bestehenden Initiative „Sumsi forscht mit“, einer Kooperation der Raiffeisen Landesbank Kärnten und der Jungen Industrie Kärnten, die von der Stadt Villach unterstützt wird. Bereits 50 Kindergärten in Kärnten wurden seither mit hochwertigen Forscherboxen ausgestattet – gefüllt mit Materialien zum Entdecken, Experimentieren und Staunen. Die Kinder sollen so spielerisch in die MINT-Welt eintauchen. Auch im Rahmen des 1. Kärntner MINT-Forum hat Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten, Forscherboxen übergeben. „Es freut uns ganz besonders, im Rahmen des 1. Kärntner MINT-Forums ein weiteres starkes Zeichen für die Zukunft der Elementarpädagogik zu setzen. Denn wir sind überzeugt davon, dass der Grundstein für eine forschende, wissbegierige Haltung bereits im Kindergarten gelegt wird. Genau hier beginnt das Interesse, das später in wertvolle Kompetenzen und Karrieren in den MINT-Bereichen mündet“, sagt Wilhelmer. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen sei die frühzeitige Förderung in diesem Bereich wichtiger denn je.
Ziel: Zertifizierung
„Wir schreiben mit diesem 1. Kärntner MINT-Forum Bildungsgeschichte“, ist Alexander Treffner, Koordinator des Mini Educational Lab, überzeugt. „Die Elementarpädagoginnen und -pädagogen sind für die Gesellschaft unglaublich wichtig. Es geht jetzt darum, diese dafür zu begeistern, sich mit dem MINT-Gütesiegel zertifizieren zu lassen“, erklärt Gerda Sandriesser, Vizebürgermeisterin der Stadt Villlach. Die erste mit dem MINT-Gütesiegel zertifizierte Villacher Einrichtung ist das International Daycare Center Villach der Sonnenstrahl GmbH in Villach. Weitere sollen jetzt folgen. Der Kindergarten Sonnenschein in Klagenfurt, in welchem Daniela Wrumnig als Initiatorin den Grundstein für die MINT-Initiative mitgelegt hat, ist seit 2017 zertifiziert. Und die Elementarpädagogin Hanna Kollmann hat als Best Practice Beispiel das gerade abgeschlossen Kooperationsprojekt des Kindergartens Sonnenschein mit dem Makerspace in Klagenfurt geschildert, bei welchem es um die Wiederverwertung von Plastikmüll im Kindergartenalltag geht. „Die Kinder wurden in Themenwelten entführt, die für sie vorher unbekannt waren, und auch wir Pädagoginnen haben neue Erfahrungen gesammelt“, schildert Kollmann begeistert.
Ein Qualitätssiegel
„Wir befinden uns in einer Zeit des Umbruchs. Technologien und das Wissen um deren Potenziale gewinnen an Bedeutung. MINT geht uns deshalb alle an, und MINT eröffnet unseren Kindern die Möglichkeit, sich in einer immer stärker technisch orientierten Welt zurechtzufinden“, erklärt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, im Rahmen seiner Grußbotschaft. „Das MINT-Gütesiegel ist ein klares Qualitätssiegel. Es soll besonders MINT-affine und vorbildliche Bildungseinrichtungen sichtbar machen – vom Kindergarten bis zu den maturaführenden Schulen. Wir bedanken uns bei allen Pädagoginnen und Pädagogen, die mit großem Engagement die Begeisterung für MINT-Themen weitergeben“, sagt Wolfgang Pucher, Bildungsexperte der IV Kärnten.