Zukunft des Airport Klagenfurt: Fakten und klare Botschaften

Die Junge Industrie Kärnten lud Anfang Juni zu einem Hintergrundgespräch mit Flughafen-Geschäftsführer Maximilian Wildt und Martin Payer, Vorstand der Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV), um zentrale Fragen zur Zukunft des Flughafens Klagenfurt zu diskutieren. 

Kaum ein Thema polarisiert in Kärnten so stark, wie der Flughafen Klagenfurt. Eigentumsverhältnisse, Passagierzahlen, wirtschaftliche Perspektiven – vieles wurde in den letzten Jahren öffentlich diskutiert, oft emotional aufgeladen. Die Junge Industrie (JI) wollte es genauer wissen und organisierte ein Gespräch mit jenen, die es wissen müssen: Martin Payer, als Vertreter des Mehrheitseigentümers KBV (sie hält 80 Prozent am Flughafen), und Maximilian Wildt, dem Geschäftsführer des Flughafens.

Verkehrsinfrastruktur mit strategischem Wert

Für Payer ist klar: Der Flughafen sei eine essenzielle Infrastruktur, die über ihre wirtschaftlichen Kennzahlen hinaus von strategischer Bedeutung für das Bundesland sei. „Wird eine solche Einrichtung einmal aufgegeben, ist eine Reaktivierung kaum realistisch“, so Payer. Deshalb sei es legitim, dass der Betrieb auch mit öffentlicher Unterstützung geführt werde – unter der Prämisse, dass er klug weiterentwickelt werde.

Tourismus, Wirtschaft, Perspektiven

Wildt berichtete von aktuellen Bestrebungen, neue Destinationen zu erschließen – sowohl für ausreisende Kärntner als auch für touristische Gäste, die nach Kärnten kommen sollen. Und Payer unterstrich die Bedeutung eines engen Schulterschlusses mit Wirtschaft und Tourismus: Es gehe darum, konkrete Reisebedarfe zu identifizieren und entsprechende Angebote zu schaffen – etwa in Form von attraktiven Reisepaketen.

Zahlen sind nicht alles

Ein zentrales Thema des Abends: Zahlen. Kaum ein JI-Gespräch war je so detailverliebt – von Passagierzahlen über Landegebühren bis hin zu Boardingzeiten und Turnaround-Minuten bei Billigfluglinien. Doch Payer warnte vor einer einseitigen Fixierung: „Ein höheres Passagieraufkommen in der Vergangenheit bedeutete nicht automatisch bessere wirtschaftliche Ergebnisse.“ Wichtig sei vielmehr ein nachhaltiges Konzept – eines, das realistische Erwartungen mit einem klaren Bekenntnis zur Entwicklung des Standorts verbinde.

„Verkehr zieht Verkehr an“ – so das Credo von Wildt und Payer. Der Flughafen brauche Zeit, Vertrauen und vor allem breite Unterstützung. Ein zweites Drehkreuz werde Österreichs kleinster Regionalflughafen aber wohl nicht bekommen, so realistisch müsse man sein. Mit Wien als verlässlicher Anbindung und der AUA als stabilem Partner, habe man aber eine gute Basis gelegt. Es gelte nun, Chancen zu nutzen, nicht zu zerreden.Formularende