Flughafen neu denken!

IV Kärnten appelliert: Der Klagenfurter Airport braucht eine seriöse Zukunftsperspektive nicht Wahlkampfgeplänkel. 

 „Die dramatisch niedrigen Passagierzahlen des Flughafens erfordern eine dringende und tabulose Diskussion über dessen Entwicklungsperspektiven. Die Faktenlage hat sich nicht geändert, eine durch den Vorwahlkampf emotionalisierte Rückkaufdiskussion wäre jetzt fatal“, meint Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten in einer Aussendung. Als vor Wochen wegen der dramatisch gesunkenen Passagierzahlen in der Kärntner Beteiligungsverwaltung das Ziehen der vertraglich vorgesehenen Call-Option für den Rückkauf empfohlen wurde, war die IV Kärnten auf die Bremse getreten: „Im Grunde hat sich seit damals nichts geändert, außer dass die jüngsten Zahlen nahelegen, der Flughafen werde auch heuer die 100.000er Marke bei den Passagieren unterschreiten“, fasst Springer die Situation zusammen. Zwar werde in Einzelfällen auch durchaus erfolgreich über neue Destinationen verhandelt, das ändere aber nichts an der Ausgangslage, dass das Geschäftsmodell nicht funktioniere. Der IV-Kärnten-Präsident fordert daher dringend ein, ein professionelles Beratungsunternehmen mit einer Analyse der Zukunftsfähigkeit des Flughafens zu beauftragen, das für den Investor und für die Minderheitseigentümer Land und Stadt Klagenfurt gangbare Wege aufzeigt.

Flughafen kann mehr
Die IV Kärnten habe schon vor Wochen dazu geraten, sich auch mit der Machbarkeit eines erweiterten Geschäftsmodells zu beschäftigen, um die optimale Konnektivität des Airports für Kärnten als erfolgreichen Technologie- und Industriestandort zu gewährleisten. Es geht um die Anbindung an internationale Hubs.

Klagenfurt solle aber zur besseren Auslastung des Flughafens auch neue Geschäftsbereiche evaluieren lassen. Springer nennt hier folgende:

  • Cargo-Verkehr, der international stark wächst und wo sich Klagenfurt als Sub-Hub etablieren könnte.
  • Ausbildungsstandort für Flugschulen, Helicopter-Trainings etc. Hier sind Flughäfen mit geringer Auslastung gefragt.
  • Wartungsstandort für Business-Jets. Hier käme Klagenfurt die bestehende gute Infrastruktur zugute.

„Es wird Zeit, der Wahrheit ins Auge zu sehen und zusammen mit Profis einen echten Plan B für die Zukunft des Flughafens auszuarbeiten, auf dessen Realisierung sich Investor und Minderheitseigentümer einigen können“, fordert Springer. Den Airport im emotionalen Hickhack des Wahlkampfs ohne rationale Entscheidungsgrundlage endgültig in die Luft zu sprengen, hält er für grob fahrlässig.