Großes Interesse am Forum Industrie und HTL

In der sechsten Auflage trafen sich Industrievertreter und HTL-Verantwortliche aus ganz Kärnten im Festsaal der HTL Wolfsberg

IV-Kärnten-Präsident Timo Springer eröffnete Mitte April das 6. Forum Industrie und HTL vor mehr als dreißig Vertreterinnen und Vertretern aus Industrie und Höheren Technischen Bundeslehranstalten aus ganz Kärnten. In seiner Einleitung hob er die Bedeutung der HTL-Ausbildung und die Absolventinnen und Absolventen dieser Schulform für die Industrie, ja den ganzen Wirtschaftsraum Kärnten hervor. Besonders vor dem Hintergrund düsterer demographischer Prognosen brauche es deshalb die HTL und deren Abgänger als Fach- und künftige Führungskräfte in der regionalen Industrie. Mit Blick auf die hochdynamischen Entwicklungen unter dem Einfluss der Digitalisierung nahm Springer auf Künstliche Intelligenz und das aktuell in aller Munde befindliche ChatGPT Bezug. Man müsse Entwicklungen mitbegleiten, junge Menschen anleiten und technologischen Fortschritt integrieren bzw. zum nützlichen Umgang damit erziehen, mahnt er. Im Anschluss an die Eröffnung führte der CTO der Springer Maschinenfabrik, Franz-Josef Neubauer aus, wo Digitalisierung und KI im Unternehmen und den Produkten eingesetzt wird und welche Anforderungen die Industrie an Absolventinnen und Absolventen der HTL stellt. Gleichzeitig zeigen sich dadurch unmittelbare Anknüpfungspunkte für Schulen und Betriebe, wo durch Wissenstransfer für beide Seiten Mehrwert generiert werden kann.

 Wichtige Austauschplattform

Das Forum wird seit 2016 durch die Industriellenvereinigung und Bildungsdirektion organisiert und abgewickelt. Der Pädagogische Leiter in der Bildungsdirektion, Klaus-Peter Haberl, hob in seiner Rede hervor, dass dieses jährliche Zusammentreffen und der fokussierte Austausch große Bedeutung für die Schulen habe und wichtige Impulse für die Kooperation zwischen Betrieben und HTL setze. Er wünscht sich gemeinsam mit IV-Bildungsreferent Wolfgang Pucher eine Fortsetzung dieser Initiative. Die anwesenden Zuständigen der Bildungsdirektion und Schulqualitätsmanager bestätigten den Eindruck eines lebendigen Netzwerkes, das gemeinsame Gestaltungsräume eröffnet. Dass das Forum unbestritten funktioniert, zeigten auch heuer die ausgedehnten Gespräche und angeregten Diskussionen, welche die 15 Industrievertreter aus ganz Kärnten mit den Abteilungsvorständen und Direktorinnen bzw. Direktoren der HTL Wolfsberg, Ferlach, Klagenfurt (Mössingerstrasse und Lastenstrasse) und Villach führten.

 Für Technik begeistern, in der Technik halten

Schulverantwortliche wie Industrievertreter sind sich in der Diskussion einig, dass Kinder und Jugendliche so früh wie möglich Interessen und Talente in den MINT-Disziplinen entdecken sollen, dass technische Ausbildungen schmackhaft gemacht und die guten Karrierechancen in der Industrie aufgezeigt werden müssen. Auch stimmen alle überein, dass Absolventinnen und Absolventen der HTL in ihren technischen Fachbereichen benötigt werden und ein beruflicher Einsatz auf Basis der hochwertigen Schulausbildung wünschenswert sei. Eine erste – sogar emotionale – Bindung zu den Jobs und Firmen können Betriebe dabei Schülerinnen und Schülern über Pflichtpraktika und Diplomarbeiten bieten. Damit die hervorragende HTL-Ausbildung auch in Zukunft die Fachkräfte für Kärntens innovative Industrie bringen kann, müssen jedoch noch Hausaufgaben erledigt werden. Es mangle an (digitaler) Infrastruktur in den Schulen und die Investitionsbudgets seien zu knapp, um technisch und technologisch immer am neuesten Stand der Industrie ausbilden zu können, teilen die Schulen mit. Hier wünsche man sich mehr Unterstützung seitens der Industrie und ein offenes Ohr seitens der Ministerien, damit die HTL in Österreich weiterhin das Aushängeschild in der technischen Berufsbildung für die Spezialisten in Österreichs Industrie bleibt.

Foto: IV Kärnten
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