Konferenz mit der Industrie in der HTL 1 Lastenstrasse

Nach Zwangspause endlich wieder in Präsenz zusammengekommen – 5. Forum mit Vertreterinnen und Vertretern der Kärntner Industrie und Höheren Technischen Bundeslehranstalten.

Endlich war es wieder möglich, dass sich Repräsentantinnen und Repräsentanten aller Kärntner HTL sowie aus mehr als einem Dutzend Kärntner Industriebetrieben zum Informations- und Erfahrungsaustausch treffen konnten. Das 5. Forum Industrie und HTL, organisiert von der Industriellenvereinigung Kärnten und der Bildungsdirektion, fand Ende Mai in der HTL 1 Lastenstraße in Klagenfurt statt. Das 2016 von der IV initiierte Forum bringt Stakeholder aus Bildung und Industrie einmal jährlich zu einer Konferenz und intensivem Netzwerken zusammen.

Dabei lag der heurige Fokus auf dem Thema Mädchen und Technik und wie Mentoring dabei eingesetzt werden kann. Organisator Wolfgang Pucher freute sich, die ausgewiesene Mentoring-Expertin und FH-Professorin Ursula Liebhart für die Keynote gewonnen zu haben. Sie zeigte darin unter anderem auf, wie Mentoring angewandt werden kann, um mehr Mädchen in der technischen Ausbildung und später in technischen Berufen zu halten. Diversität spielt auch in der Industrie eine bedeutende Rolle – divers zusammengesetzte Teams erweisen sich regelmäßig als innovativer und erfolgreicher. In der anschließenden Diskussion waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass im Bereich der MINT-Fächer gerade bei den Mädchen und jungen Frauen noch große Potenziale schlummern. Diese gemeinsam heben und dafür weiter an konkreten Konzepten und Initiativen arbeiten zu wollen, sei im Sinne der Unternehmen wie auch der Schulen, meinten die Teilnehmenden unisono.

 HTL-Ausbildung gegen den Fachkräftemangel
Bildungsdirektorin Isabella Penz zeigte sich in ihrer Eröffnungsrede beeindruckt vom großen Zuspruch und konnte sich erstmals selbst vom Konzept des Forums überzeugen. Die Nähe der Berufsbildenden Höheren Schulen zur Industrie und den Betrieben sei nötig und erwünscht. Die berufsrelevante Ausbildung und die häufigen Kooperationen mit Betrieben sowie Unterstützungen durch die Industrie hob Penz dabei dankend hervor. Gerade dann, wenn der Bildungssektor manche Aufgaben nicht allein stemmen könne, brauche es die Zusammenarbeit mit den Betrieben: Sei es bei Investitionen in Zukunftstechnologien, Diplomarbeitsthemen oder Sommerpraktika. In den Berichten der einzelnen HTL wurden ebendiese Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerke besonders betont. Alle Schulleitungen hoben den Wunsch nach weiterer vertiefter Zusammenarbeit mit den Betrieben hervor, um den Jugendlichen praxisnahe und später beruflich gut verwertbare Ausbildung zukommen zu lassen. Beeindruckend war im Reigen der Neuigkeiten aus den HTL von Ferlach, über Klagenfurt, Villach und Wolfsberg wieder zu vernehmen, wie viele Innovationen in den Bildungsangebote selbst während Corona geschaffen wurden und wie erfolgreich die Schulen und ihre Schülerinnen und Schüler an diversen Wettbewerben und internationalen Projekten teilgenommen haben.

Mehr MINT-Graduierte 
Einmal mehr bestätigte sich die Position von IV und HTL, dass dieser Schultyp einer der wichtigsten Partner der Industrie in der Ausbildung technischer Fachkräfte ist. Dabei setzten die Schulen einen klaren Fokus auf ihre technische DNA, oder wie es ein Teilnehmer ausdrückte: „wo HTL draufsteht, ist auch HTL drinnen“. Mit den Höheren Technischen Bundeslehranstalten und ihren engagierten Mitarbeitenden baue man auf einem breiten und soliden Fundament auf, welches kräftig dazu beitragen könne, das überaus ambitionierte Ziel von plus 20 Prozent MINT-Graduierten bis 2030 in Österreich doch erreichen zu können, meinte Pucher abschließend. Der Industriestandort wird diese Fachkräfte von morgen jedenfalls mit offenen Armen empfangen.