Impfpflicht: unkalkulierbares Risiko für den Standort

Akuter Fachkräftemangel könnte durch Impfpflicht massiv verschärft werden, mahnt IV-Kärnten-Präsident Timo Springer. 

 Als „unkalkulierbares Risiko“ bezeichnet Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten den Plan der österreichischen Bundesregierung, ab Feber eine Impfpflicht zu verordnen. „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Betrieben könnten angesichts dieser europaweit quasi einzigartigen Maßnahme Österreich den Rücken kehren und ihre Expertise Betrieben jenseits der Grenzen zur Verfügung stellen.“ Springer hält das gerade in Kärnten, wo man aufgrund der problematischen demografischen Entwicklung nicht in der Position für Experimente sei, für ausgeschlossen.

 Exodus ungeimpfter Mitarbeiter?

Die Industrie habe in nunmehr fast 20 Monaten der Pandemie eines bewiesen: „Sie kann mit der Pandemie gut umgehen und mit durchdachten Konzepten Österreichs Wirtschaft am Laufen halten. Über eine Million direkte Arbeitsplätze in der Industrie sichern dem Staat immense Steuereinnahmen. Einnahmen, die durch überzogene Corona-Maßnahmen in Gefahr geraten.“ Und das betreffe, so Springer weiter, in- und ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heimischer Betriebe gleichermaßen. „Slowenien, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Deutschland, Schweiz, Italien – überall in den Nachbarländern werden Fachkräfte dringend gesucht. Die Impfpflicht in Österreich könnte einen wahren Exodus auslösen“, appelliert Springer eindringlich, diese Maßnahme zurückzunehmen. Da stehe weitaus mehr als nur der aktuelle Aufschwung auf dem Spiel.

 Corona ist nicht alles

Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich habe neben der Coronakrise noch ganz andere Probleme zu stemmen: „die grüne Transformation der Wirtschaft, stockende Lieferketten und explodierende Vormaterialpreise sind ebenso zu bewältigen wie die Weiterentwicklung der Leistungen und Produkte, sowie die Innovationskraft, die unsere Wirtschaft stets geprägt hat“, meint Springer.

Springer hält es schließlich für höchst problematisch die Impfquote allein als Maßstab für das Ausmaß des Schutzes vor Corona heranzuziehen. Wenn man die Genesenen dazuzähle, komme man auf eine weitaus höhere „Quote“.