Kunststoff im Kreislauf

PreZero Polymers erzeugt Recyklat für hochwertige industrielle Anwendungen. Der größte Standort des Unternehmens ist in Haimburg bei Völkermarkt.

2019 wurde die ehemalige Sky Plastic Group vom Umweltdienstleister der Schwarz-Gruppe (zu der die Supermarktketten Lidl und Kaufland gehören) übernommen. Seit August 2020 ist das Unternehmen nun als PreZero Polymers mit einheitlichem Namen unter dem Dach von PreZero International integriert. Das Unternehmen beschäftigt 120 Mitarbeiter und schenkt jährlich 175.000 Tonnen Kunststoffabfällen ein neues Leben. Die Rohstoffe werden dabei aus der haushaltsnahen Wertstoffsammlung, wie zum Beispiel dem Gelben Sack gewonnen. Dabei handelt es sich größtenteils um Verpackungsmüll des täglichen Gebrauchs (Lebensmittelverpackungen, Duschgel-Flaschen, etc.). PreZero Polymers produziert daraus derzeit sortenreine Kunststoff-Rezyklate. Sie werden in hochwertige Ausgangsstoffe für neue industrielle Anwendungen, wie z. B. im Möbel- und Haushaltsgerätebau oder in der Automobilindustrie, verwandelt. Und hier hören die Einsatzgebiete nicht auf: In einem einzigartigen Projekt innerhalb der Schwarz Gruppe wurden 2021 bereits zweimal Haushaltsprodukte aus recyceltem Kunststoff von Prezero Polymers in den Handel bei Lidl und Kaufland gebracht. PreZero Polymers hat zwei Standorte in Europa: Haimburg/Kärnten ist der größte, dazu kommt einer in Fonte/Italien. In den USA gibt es weitere zwei in Kalifornien und South Carolina.

Darüber hinaus investiert Pre-Zero Polymers konsequent in das Thema Kunststoffrecycling. Ein wichtiger Schritt hierbei ist die Umsetzung eines modernen PE-Recycling-Werkes in Grünstadt. Gemeinsam mit der Meinhardt-Gruppe bündelt PreZero Polymers in dem Joint Venture Synergien, um auf hochwertige HDPE-Rezyklate für den Einsatz in Reinigungs-, Hygiene- und Kosmetikprodukten zu setzen. Und auch im Bereich Folienrecycling sieht PreZero Polymers Potenziale, sich weiterzuentwickeln, um so weitere Produkte aus den eigenen Recyclingkreisläufen herzustellen.

Vorreiter bei Kreislaufwirtschaft

Die Schwarz-Gruppe übernimmt also Verantwortung – indem sie Verpackungen und Produkte aus Kunststoff, die der Handel tagtäglich in Umlauf bringt, wiederverwertet und im Wertstoffkreislauf hält. Die Unternehmensgruppe gehört zu den Vorreitern beim Thema Kreislaufwirtschaft. Bereits jetzt bildet sie den Wertschöpfungskreislauf fast vollständig ab – von der Produktion über den Handel bis hin zur Entsorgung, dem Recycling und der Wiederverarbeitung zu neuen Produkten. „Als etablierter Akteur im Kunststoffrecycling übernehmen wir eine besondere Rolle in der Schließung des Kunststoffkreislaufs innerhalb der Schwarz Gruppe, auch im Rahmen der Plastikstrategie der Schwarz Gruppe REset Plastic“, so Robert Lackner, Geschäftsführer von PreZero Polymers. „Es ist essenziell zwischen Kunststoffen und Kunststoff-Abfällen zu unterscheiden. Kunststoff-Abfälle, die nicht recycelt werden, müssen wir auf allen Ebenen tunlichst vermeiden. Die daraus resultierenden sozialen und ökologischen Auswirkungen sind enorm. Kunststoffe hingegen sind eine wesentliche Säule des Wohlstands in unserer Gesellschaft. Sie ermöglichen aufgrund ihrer vielfältigen Eigenschaften im Vergleich zu anderen Materialien (wie z.B. Glas) einen hohen Individualisierungsgrad und breite Einsatzmöglichkeiten“, erklärt Lackner.

Rcycling spart Treibhausgase

Laut einer aktuellen Studie des Fraunhofer-Instituts können durch den Einsatz von Kunst-stoff-Rezyklaten bis zu 60 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zur Kunststoff Neuware eingespart werden. Umso wichtiger ist es, die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe voranzutreiben, Kunststoff-Abfälle zu recyceln und ihnen somit ein neues Leben zu schenken. Gebrauchte Kunststoffe dürfen nicht als Abfall betrachtet werden. Auch nach der Nutzung bleibt er ein Wertstoff, der immer wieder eingesetzt werden muss, damit dessen positiven Eigenschaften überwiegen.

Als nachhaltig orientiertes Unternehmen investiert PreZero in die Zukunft und den österreichischen Standort. „Wir haben in den letzten Jahren ein umfangreiches Investitionsprogramm für eine nachhaltige Produktion mit verschiedensten Schwerpunkten gestartet und kontinuierlich in die Modernisierung der Anlagen investiert“, so Lackner. Bis 2030 verfolge PreZero Polymers einen starken Wachstums- und Investitionskurs und ermögliche für seine Mitarbeiter*innen sichere Arbeitsplätze und Entwicklungschancen.