Kurz nach der großen Flüchtlingswelle im Jahr 2015 wurde klar, dass die Integration von asylberechtigten Menschen in den Arbeitsmarkt keine einfache Aufgabe ist. Sie verlangt vielmehr gute Vorbereitung und noch bessere Begleitung. Beim Projekt A-Life („Asyl und Lehre in Kärnten“) ist das rundum gelungen, wie inzwischen viele positive Beispiele von Personen mit Lehrabschluss zeigen. Den Teilnehmern werden in einer mehrmonatigen Schulungsphase sowohl formale Kenntnisse (Deutsch, Mathematik, EDV), als auch gesellschaftsrelevante Inhalte vermittelt. Parallel können sie in Berufspraktika Erfahrungen in Kärntner Unternehmen sammeln. Ergibt sich daraus eine Lehre/Beschäftigungsverhältnis, gewährleistet die Diakonie de La Tour eine sozial- und integrationspädagogische Nachbetreuung, die sowohl die Teilnehmer selbst als auch die Betriebe in Anspruch nehmen können. Über 250 Personen haben in den letzten Jahren solche Schulungsprogramme in A-Life und anderen Integrationsprojekten durchlaufen. Die Vermittlungsquote liegt bei zirka 75 Prozent, bestätigt das AMS Kärnten, das ebenso wie Land, BFI, IV und WK Kärnten Partner des Projekts ist.
Infineon: 8 Lehrabschlüsse über A:Life
Neben vielen Klein- und Mittelbetrieben Kärntens ist Infineon ein großer und wichtiger Partner: Dahinter steht auch Sabine Herlitschka, Vize-Präsidentin der Industriellenvereinigung und Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG. „Mit der Integration in das Arbeitsleben geben wir Menschen eine echte Zukunftschance. Das Projekt A:Life zeigt eindrucksvoll, wie es mit durchdachten Konzepten und kompetenten Partnern gemeinsam gelingen kann, Menschen ökonomisch, sozial als auch kulturell in unsere Gesellschaft einzubinden. Allein bei Infineon konnten über 20 Menschen mit Asylstatus eine Lehre starten.“
Acht junge Menschen haben ihre technische Lehre bereits abgeschlossen - vier davon sogar mit Auszeichnung. Heute sind sie dort hochgefragte Fachkräfte, die hier arbeiten und leben. „Integration und mehr noch Diversität im Hinblick auf Herkunft, Geschlecht oder Alter sind damit auch eine Antwort auf den dringenden Fachkräftemangel. Es sind nicht nur Themen von einzelnen Akteuren oder der Politik. Es ist ein Thema für unsere Gesellschaft insgesamt, indem wir Menschen wertschätzen. Dazu kann jeder und jede Einzelne einen Beitrag leisten“, meint Herlitschka.