Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind die Kärntner Landtagswahlen bereits geschlagen. Man ist geneigt zu glauben, dass der Wahlkampf davor von einer massiven Themenverfehlung geprägt war. Selbst die Motivforscherin Alexandra Siegl vom Hajek-Institut attestierte in der Vorstandsrunde der IV Kärnten den Kärntnerinnen und Kärntnern, sich vornehmlich von bundespolitischen Schwerpunkten wie der Teuerung leiten haben zu lassen, anstatt die Programme für Kärnten zu beurteilen.
Bei den Frühstücksgesprächen der IV Kärnten mit der Spitzenkandidatin und den Spitzenkandidaten der wahlwerbenden Gruppen im Jänner und Feber vertraten diese aber dann doch klare Positionen in für Kärnten relevanten Politikfeldern. Unser Fazit: Je nach möglicher Regierungskoalition ist mit deutlich mehr Verständnis für Maßnahmen zur Verbesserung der Energie-Versorgungssicherheit und einem echten Commitment zum beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energie zu rechnen. Überraschend: Aufgrund der prekären demografischen Situation Kärntens haben sich alle Parteien für qualifizierte Zuwanderung ausgesprochen. Der seit der Pandemie noch drängendere Fachkräfteengpass führt zum Umdenken. Schwieriger ist es schon, die unterschiedlichen Positionen bei Infrastrukturprojekten wie der Koralmbahn, Straßenausbauten oder dem Flughafen unter einen Hut zu bringen. Der Vorschlag der IV Kärnten, die gesamte Standortentwicklung und -vermarktung in eine politische Hand zu legen, ist schließlich das dickste Brett, das es zu bohren gilt. Niemand will sich auf so ein Super-Ressort in Kärnten festlegen lassen, so lange noch unsicher ist, dass er/ sie es auch selbst besetzt. Auf der Homepage der IV Kärnten können Sie die Positionen der Kandidat:innen jedenfalls gerne nachlesen.