Die größte Herausforderung für unsere Industriebetriebe sind auch 2024 die hohen Lohnstückkosten. Und sie werden durch die jüngsten KV-Abschlüsse noch weiter verteuert. Das österreichischen Steuer- und Abgabensystems belastet den Faktor Arbeit überdurchschnittlich hoch und wirkt sich wachstumshemmend aus. Laut Eurostat liegen die Lohnnebenkosten in Österreich deutlich über dem EU-Schnitt und sind außerdem die höchsten weltweit. Damit der Industriestandort wettbewerbsfähig bleibt und Arbeitsplätze gesichert werden, braucht es daher möglichst rasch eine weitere Lohnnebenkostensenkung. Passiert das nicht, besteht die Gefahr einer Deindustrialisierung und damit höherer Arbeitslosigkeit.
Und auch wenn die Exportzahlen laut der jüngst veröffentlichten Statistik wieder leicht steigen, sind wir in den kommenden Monaten von einem Aufschwung noch weit entfernt. Nicht zuletzt aufgrund der Energiekosten, die insbesondere den produzierenden Sektor belasten. Die Politik hat dafür zu sorgen, dass nachhaltig günstige Energie in planbarem Ausmaß zur Verfügung steht.
Wenn wir als Standort wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen außerdem Genehmigungsverfahren massiv beschleunigt werden. Nur so werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass wichtige Infrastrukturprojekte auf Bundes- und Landesebene umgesetzt werden. Auf EU-Ebene wiederum geht vor allem das neue Lieferkettengesetz an der wirtschaftlichen Realität vorbei. Die Regelungen sind nicht praxistauglich und lassen die administrativen Kosten für unsere Unternehmen weiter in die Höhe schnellen. Hier macht es sich die Politik einfach, indem sie die Verantwortung einfach auf die Betriebe abwälzt.
Nichtsdestotrotz ist der Blick in die Zukunft ein vorsichtig optimistischer. Denn Resilienz ist das, was uns als Unternehmer auszeichnet.
Ihr
Timo Springer,
Präsident der IV-Kärnten