Mit dem druckfrischen Strategiepapier legt die Industriellenvereinigung Kärnten einen klaren, fundierten und zugleich zukunftsorientierten Fahrplan für den Industriestandort Kärnten vor. Es ist ein Weckruf, aber vor allem auch eine Einladung zur Zusammenarbeit. Denn angesichts der enormen Herausforderungen am Arbeitsmarkt, in der Bildung und im Innovationsbereich braucht es mehr denn je ein gemeinsames Verständnis darüber, wohin sich Kärnten in den kommenden Jahren entwickeln soll – und welche Schritte jetzt notwendig sind.
Die Industrie steht als stärkster wirtschaftlicher Akteur des Landes nicht nur in der Verantwortung, sondern ist auch bereit, aktiv zu gestalten. Mit 59 Prozent der Wertschöpfung und nahezu der Hälfte aller unselbständig Beschäftigten trägt sie eine zentrale Rolle für den Wohlstand und die Stabilität in Kärnten. Umso wichtiger ist es, dass die strategischen Empfehlungen, die nun auf dem Tisch liegen, nicht in einer Schublade verschwinden, sondern zur konkreten Umsetzung führen.
Die Modernisierung der Bildungslandschaft, der Ausbau von MINT-Schwerpunkten und eine bessere Verzahnung von schulischer und betrieblicher Praxis sind zentrale Hebel, um junge Menschen auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten. Nur mit einem starken Bildungssystem kann Kärnten langfristig ein attraktiver Standort für Unternehmen und Fachkräfte bleiben. Und auch die Hinweise auf die Schwächen in der Innovationsbreite sind wichtig. Sie zeigen, dass es nicht nur Spitzenforschung braucht, sondern auch eine breitere Verankerung von Innovationsgeist in den Betrieben.
Das Strategiepapier ist kein Endpunkt, sondern ein Ausgangspunkt, ein Werkzeug, um politische Entscheidungen, Bildungsreformen und wirtschaftliche Maßnahmen gezielter und abgestimmter anzugehen. Entscheidend wird sein, dass alle relevanten Akteure – Politik, Bildungseinrichtungen, Wirtschaft und Gesellschaft – gemeinsam an einem Strang ziehen. Kärnten hat enormes Potenzial. Jetzt gilt es, die richtigen Weichen zu stellen – mit Mut, mit Weitblick und mit dem Willen zur Veränderung.