Wer kürzlich beim Event des Standortmarketing in Wien war, hat gemerkt, dass in der Bundeshauptstadt kaum jemand auf das Industrie-, Technologie- und Innovationsland Kärnten gewartet hat. Die Wiener Beteiligung war überschaubar der Niederschlag in den dortigen Gazetten bescheiden.
Auf den PR-Seiten der überregionalen Medien machten sich in diesem außergewöhnlich warmen Oktober die Herbstferien in Kärnten breit. Klar, die üppigen Werbebudgets der Kärnten Werbung sind fix aus der Tourismusabgabe alimentiert, die allerdings nur zu einem geringen Teil auch aus dem Tourismus finanziert wird. Zum größten Teil kommt sie aus Industrie und produzierendem Gewerbe, die nebenbei auch ein Vielfaches des Tourismus zur Wertschöpfung und Beschäftigung im Land beitragen. Und die dringend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen. Angesichts der dramatischen Überalterung im Land ist es Gebot der Stunde, alle Marketinganstrengungen in der qualifizierten Zuwanderung zu fokussieren. Sonst ist der Kern des Wohlstands im Land in Gefahr. Die Energiekrise mag uns im Augenblick Kopfzerbrechen bereiten, langfristig ist es die Verfügbarkeit eben dieser gut qualifizierten Fachkräfte, mit der der Standort steht oder fällt.
Ein anderer wichtiger Ansatz ist MINT. Aus der nebenstehenden Story über die Verleihung der MINT-Gütesiegel an Kindergärten und Schulen im ganzen Land lernen wir etwa, dass bildungsinstitutions-übergreifende Kooperation und Wecken der Begeisterung für die MINT-Fächer zu höheren Mädchenanteilen in technischen Ausbildungsrichtungen führen. Eines der größten noch ungenutzten Potenziale ist der für Kärnten so wichtige Technikerinnen-Nachwuchs. Erfreulich übrigens, dass diese MINT-Kooperationen in Kärntens industriestärkstem Bezirk Wolfsberg besonders gut funktionieren.