Beim Kärntner Industrie-Konjunktur-Gipfel anlässlich der Energiekrise hat es ein Solarunternehmer ganz gut auf den Punkt gebracht, als er meinte: „Wir brauchen keine Förderungen, wir brauchen Genehmigungen“. Gemeint hat er die zähen Verfahren bei Projekten für Erneuerbare Energie. Uns allen ist das legendäre Windkraftprojekt des Verbunds im Gedächtnis, das – nach über 10 Jahren endlich genehmigt – nicht mehr umgesetzt werden konnte, weil die damals geplanten Windräder inzwischen längst nicht mehr produziert werden. Ähnlich läuft es mit Photovoltaik auf der Freifläche oder den Ausbau der Wasserkraft. Die Preisexplosion am Energiesektor aufgrund der knappen Verfügbarkeit ist anscheinend noch nicht ernst genug, als dass man in Teilen der Landesregierung und der Verwaltung nicht weiterhin ideologische Vorbehalte pflegt. Der Vertreter eines Energieversorgungsunternehmens sprach laut aus, was alle dachten: „Wir können uns den Luxus, uns auf einzelne Energieträger zu beschränken, nicht mehr leisten“. Heruntergebrochen auf Kärnten heißt das: Wir sind nicht nur ein Wasserkraftland, wir müssen auch ein Windkraftland werden! Wenn fossile Energieträger nicht verfügbar oder zu teuer werden, müssen wir das Beste aus dem machen, was wir haben.
Mindestens ebenso intensiv wurde beim aber auch über den Leitungsbau diskutiert. Gerade wenn z.B. Industriebetriebe mit größeren PV-Anlagen ins Netz wollen, sind in vielen Regionen Kärntens einfach die Netze zu schwach dimensioniert. Da besteht dringender Handlungsbedarf. Es braucht Masterpläne, die entlang einer Prioritätenliste Erneuerbare ins Netz bringen. Und zwar nach dem Prinzip: Wer am schnellsten die größten Kapazitäten einspeisen kann, sollte Vorrang haben – die technische Machbarkeit zu vertretbaren Kosten natürlich vorausgesetzt. Denn auch wenn es einige in der Landesregierung nicht wahrhaben wollen: der Weg aus der Energiekrise ist ein europäischer, ein nationaler UND ein Regionaler!