Die enorm gestiegenen Gas- und Strompreise machen auch der Kärntner Industrie schwer zu schaffen. Das Interesse an den Möglichkeiten u.a. der solarthermischen Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie aus Österreich ist daher stark steigend. Zu Gast waren Mitte Oktober im Veranstaltungsraum der IV Kärnten in Klagenfurt spannende Vortragende, die ein weites Themenfeld abdeckten – angefangen von Erfahrungsberichten der Energie-Anbieter über konkrete Umsetzungsprojekte bis hin zu den Förderprogrammen als Anreiz.
Zur Einleitung gaben Roger Hackstock vom Verband Austria Solar und CEO Christoph Brunner der AEE INTEC einen allgemeinen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Trends in der solaren Prozesswärme. „Das Potenzial in Österreich ist gewaltig!“, unterstreicht Hackstock. Und Österreich könne in diesem Bereich noch stärker werden. Technologien und Lösungen für solare Prozesswärme gebe es weltweit. „Es stellt sich für Österreich nur die Frage: sind wir vorne dabei?“, so Hackstock. Wichtig sei es, das Mindset über das Produkt über den Kern hinaus zu überdenken. Man müsse nur kreativ und mutig sein.
Erfahrungsberichte aus erster Hand
Wie Kreativität und Mut zusammenspielen, präsentierten im Rahmen der Veranstaltung die beiden Unternehmen GREENoneTEC und Newheat. Dass Solarwärme mehr Energie als andere Technologien liefert, weiß Ingo Lankmayr, Vertriebsleiter von GREENoneTEC. Darum unterstützt der Energieanbieter Unternehmen bei der Analyse und Konzepterstellung bis hin zur tatsächlichen Projektumsetzung. „Egal in welcher Branche – es gibt viele Möglichkeiten, um die Transformation voranzutreiben“, ist Lankmayr überzeugt. Auch Wärmelieferant Newheat hat es sich zum Ziel gesetzt, maßgeschneiderte Dekarbonisierungslösungen für Kunden anzubieten. „Das Gute ist: du siehst immer weitere Vorteile, je mehr du darin arbeitest“, sagt Projektmanagerin Lucie Nebut, die gelungene Projekte des Unternehmens und das breite Spektrum von solarthermischen Anlagen im Allgemeinen vorstellt. Für Kunden sei eine solche Projektentwicklung besonders wichtig, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Ein weiterer nachhaltiger Vorreiter im Bereich der solaren Eigenversorgung ist die Brauunion Österreich AG. Aus dem Blick des österreichischen Marktführers sei es immer schon das Bestreben der Braumeister gewesen, die Ressourcen optimal zu nutzen. Noch bevor das Ziel vorgegeben war, in der Produktion bis 2030 CO2-neutral zu sein, hat die Brau Union Österreich diesen nachhaltigen Weg eingeschlagen. Gabriele Maria Straka, Mitglied des Management Boards, möchte Mut machen und hebt die Wichtigkeit von solarer Eigenversorgung hervor: „Man muss über den eigenen Betrieb hinausdenken, von dem Spargedanken wegkommen und einen neuen Geschäftsweg aufbauen“.
Förderungen für Großprojekte
Um mehr Energieprojekte voranzutreiben, brauche es Förderprogramme. Gernot Wörther, Verantwortlicher für das Förderprogramm „Solare Großanlagen“ präsentierte abschließend attraktive Fördermöglichkeiten für Industriebetriebe. Unterschiedliche Schwerpunkte, angefangen von solarer Prozesswärme bis hin zur solaren Einspeisung in Wärmenetze, sollen Unternehmen den Anreiz geben, in Energieprojekte zu investieren. „Wir sollten weg von Einzeltechnologien und mehr gesamtheitliche Energielösungen betrachten. Dies versuchen wir auch in unseren Förderprogrammen abzudecken.“, erklärt Wörther.
BU: Referent:innen bei der Veranstaltung zur solaren Prozesswärme der IV Kärnten.