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Kärntner Industriekonjunktur: Trübe Aussichten

Rezession im Winterhalbjahr 2022/23 kündigt sich an. Geschäfts- und Ertragslage stürzen ab. Hohe Energiekosten sind auf Dauer wettbewerbsschädigend. 

„Im Unterschied zur Pandemie werden uns die strukturellen Verwerfungen der Energiekrise auf mehrere Jahre hinaus begleiten“, kommentiert IV-Kärnten-Geschäftsführerin Claudia Mischensky die schwierige Lage der Industrie in Kärnten. Die aktuelle Konjunkturumfrage (3. Quartal 2022), an der 54 Betriebe mit 20.756 Betrieben teilgenommen haben, zeige Abwärtstendenzen bei allen Indikatoren. Die noch gute Auftragslage werde nicht reichen, um durch die aktuelle Krise zu tauchen. „Die um ein Vielfaches höheren Energiepreise als in Asien, Nordamerika oder auch anderen Teilen Europas untergraben sukzessive die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen“, stellt Mischensky fest. Es stehe vielfach schon in Frage, ob bestehende Aufträge überhaupt noch ohne Verluste abgewickelt werden können. Rund ein Viertel der befragten Betriebe meldet deshalb auch eine schlechte Ertragslage. Bei der Einschätzung in sechs Monaten steigt dieser Anteil sogar auf ein Drittel. Aus dieser Perspektive sei auch die derzeit noch von im Saldo rund der Hälfte der Unternehmen positiv beurteilte Geschäftslage zu betrachten. Dieser Saldo verschiebe sich nämlich auf minus 33 Prozent in der Vorschau auf das erste Quartal 2023.   

Energieintensive besonders betroffen

Quer durch alle Branchen seien vor allem energieintensive Betriebe am stärksten betroffen. Sie würden jedoch auch in Kärnten den Kern der Industrie bilden. Hier bestehe wegen der erwähnten massiven Preisdifferenzen zu anderen Regionen die Tendenz zu Produktionsverlagerungen. „Durch die damit verbundene geringere Investitionstätigkeit in Österreich hat die Energiekrise das Potenzial, eine teilweise De-Industrialisierung in Gang zu setzen, die mit erheblichen Wohlstands- und Beschäftigungsverlusten in Kärnten verbunden wäre“, so Mischensky.

Apropos Beschäftigung: Auch hier sinke die Bereitschaft, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen, gegenüber den Vorquartalen deutlich. Für das Winterhalbjahr 2022/23 kündige sich wohl eine Rezession an, meint die IV-Kärnten-Geschäftsführerin abschließend.   

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