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Russisches Gas nicht substituierbar

  IV-Kärnten-Präsident Timo Springer unterstützt Bundesregierung in ihrer Ablehnung eines Gasembargos gegen Russland. 

„Allein das Bundesland Kärnten braucht derzeit rund 1,5 Terawattstunden Gas pro Jahr. Drei Viertel davon gehen an die Industrie und ihre zumeist Hochtemperaturprozesse. Dieses Gas kommt zum größten Teil aus Russland und ist derzeit nicht substituierbar“, verweist Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten, alle Ideen eines Gasembargos gegen Russland ins Reich der Phantasie. Ein Stopp der russischen Gaslieferungen würde sehr schnell wichtige Leitbetriebe lahmlegen und anschließend in einer Art Dominoeffekt weite Teile der übrigen Wirtschaft: „Mit im Moment noch nicht abschätzbaren Auswirkungen auf die Versorgung der Menschen und den Arbeitsmarkt“, warnt Springer. Der Industriestandort würde sich mit einem Schlag aus dem Markt katapultieren und müsste der nicht vom russischen Erdgas abhängigen Konkurrenz das Feld überlassen.

 Dekarbonisierung ist Dauerläufer 
Vorwürfen, die Industrie hätte schon aus Gründen des Klimaschutzes früher aus dem Gas aussteigen sollen, tritt Springer entschieden entgegen. Der Umstieg sei dort, wo er technologisch realisierbar, längst im Gang. Laut einer Umfrage hätten allein in den letzten fünf Jahren 54 Prozent der Mitgliedsbetriebe der Industriellenvereinigung Kärnten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion ergriffen, mehr als ein Drittel haben Photovoltaikanlagen installiert, fast die Hälfte die Gebäude besser gedämmt und ebenso fast die Hälfte den Fuhrpark ökologischer ausgerichtet. „Dekarbonisierung ist in der Kärntner Industrie ein Dauerläufer“, so Springer. In den erwähnten Hochtemperaturprozessen sei Gas aber derzeit noch oft die einzige technische Möglichkeit.

 Energiestaatssekretariat einrichten
Springer unterstützt die Forderung der IV Bundesorganisation nach einem eigenen Staatssekretariat für Energie, das langfristig die Versorgungssicherheit in Österreich gewährleiste. Dazu fordert er dringend den Dekarbonisierungsfonds, der es Unternehmen ermögliche, trotz internationalem Wettbewerb die letzten großen technologischen Herausforderungen der Substituierung von fossiler Energie zu stemmen. Ebenso wichtig sei ein Realisieren der Potenziale Erneuerbarer Energie. Das Ausbautempo entspreche weder bei Photovoltaik (Freiflächen!), Windenergie, Wasserkraft oder bei den Leitungsnetzen den hoch gesteckten Klimazielen, betonte der IV-Kärnten-Präsident in einer Aussendung.