Arbeit, Soziales, Gesundheit

Industrie zu Arbeitsmarkt: Alle Potenziale am Arbeitsmarkt ausschöpfen

IV-GS Neumayer: Fach- und Arbeitskräftemangel weiter zentrale Herausforderung – Arbeitsmarktintegration fördern – Leistungsanreize stärken

„Obwohl die Zahl der unselbstständig Beschäftigten Personen auch im Mai weiter gestiegen ist und es einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich gab, ist die Zahl gemeldeten offenen Stellen weiterhin sehr hoch. Fakt ist, dass unsere Betriebe mit einem enormen Arbeits- und Fachkräftemangel konfrontiert sind, dem es dringend gegenzusteuern gilt. Es ist höchst an der Zeit, an allen Stellschrauben zu drehen, um das vorhandene Potenzial auch tatsächlich voll auszuschöpfen“, betont der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, anlässlich der heute vom AMS veröffentlichten Arbeitsmarktdaten.

Die Zahl der beim AMS arbeitslos vorgemerkten bzw. sich in Schulung befindenden Personen ist im Vorjahresvergleich um 2,9% auf knapp 320.600 gestiegen. Zum Teil spiegelt sich in dieser Steigerung die Abschwächung der Konjunktur wider und zum Teil lässt sie sich auch darauf zurückführen, dass nun Ukraine-Vertriebene – aufgrund des völlig freien Arbeitsmarktzugangs – ebenfalls in der AMS-Statistik aufscheinen. Die Industrie spricht sich daher dafür aus, dieser Personengruppe eine Bleibeperspektive, auch über März 2024 hinaus, anzubieten, um deren rasche und gute Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt sicherzustellen.

Die beim AMS gemeldeten offenen Stellen haben sich auf einem sehr hohen Niveau bei über 117.000 verfestigt, was bestätigt, dass Österreichs Betriebe dringend auf der Suche nach Personal sind. „Es gilt alle vorhandenen Reserven auf dem Arbeitsmarkt zu aktivieren und Menschen in Beschäftigung zu bringen, bzw. jene, die bereits in Beschäftigung sind, aber nur wenige Stunden arbeiten, zu motivieren, das Stundenausmaß zu erhöhen. Es gilt das Arbeitsvolumen insgesamt zu steigern. Es muss sich für Menschen lohnen, wenn sie bereit sind, mehr und länger zu arbeiten“, merkt Neumayer an. Einen wichtigen Beitrag kann hier unter anderem der österreichweite Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr leisten. „Die Sicherstellung qualitätsvoller Kinderbetreuung ist hier von zentraler Bedeutung. Wir können es uns nicht leisten, dass Eltern nicht, oder nur wenig arbeiten können, weil sie keine Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder haben. Es ist höchst an der Zeit, österreichweit einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr umzusetzen“, betont Neumayer abschließend.