Bildung und Gesellschaft

Tag der Elementarbildung: Überfällige Reformmaßnahmen anpacken

IV-GS Neumayer: Elementarbildung als Teil moderner Grundbildung – Reformpflöcke rasch einschlagen – Qualitätsstandards, 2. Kindergartenjahr und Tertiärisierung umsetzen

„Zum dritten Mal jährt sich heute der Tag der Elementarbildung. Nach wie vor plädiert die Industrie dafür, den bildungspolitischen Fokus stärker auf die so wichtige Bildungsphase von 0 bis 6 zu legen. Entscheidend ist, dass Reformmaßnahmen rasch angepackt werden“, so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, anlässlich des dritten österreichweiten Tages der Elementarbildung am heutigen Freitag. Ganz generell müsse Elementarbildung in einem größeren Kontext gedacht werden, und zwar als Teil einer modernen Grundbildung und als echter bildungspolitischer Schwerpunkt. Dafür braucht es Reformbereitschaft und Finanzierungssicherheit“, sagt Neumayer.

Erarbeitung einheitlicher Qualitätsstandards

Die realpolitischen Herausforderungen in der Elementarbildung – wie etwa uneinheitliche Rahmenbedingungen in den Einrichtungen – seien evident, der Handlungsbedarf liege auf der Hand. „Die neue Bundesregierung hat sich zur Stärkung der Elementarbildung einiges vorgenommen, das begrüßen wir ausdrücklich. Nun müssen die ersten konkreten Reformpflöcke aber auch rasch eingeschlagen werden“, betont Neumayer. Dabei müssten insbesondere folgende 3 Maßnahmen im Fokus stehen: „Das Thema Qualität wurde bisher noch nicht geklärt. Wir haben immer noch ein Flickwerk aus unterschiedlichen strukturellen, organisatorischen und pädagogischen Rahmenbedingungen. Daher muss die Erarbeitung einheitlicher Qualitätsstandards durch den neuen Beirat für Elementarpädagogik möglichst rasch angegangen werden“, so Neumayer, der gleichzeitig dafür plädiert, den Beirat mit klarem und wirkungsvollem Auftrag auszustatten.

Schub für Qualifizierung für Aus- und Weiterbildung

Ebenso ein Gebot der Stunde sei die Einführung des 2. verpflichtenden Kindergartenjahres, denn so könnte allen Kindern ein besserer Start in der Schule ermöglicht werden. Zudem müsse die seit Jahrzehnten diskutierte Qualifizierung in der Aus- und Weiterbildung auf der Agenda stehen. „Neben der ohnehin vorgesehenen Ausbildung für Leitungsfunktionen wäre es sinnvoll, einen Piloten für ein öffentlich finanziertes, grundständiges Studium für Elementarpädagogik einzurichten. Das wäre ein echtes Leuchtturmprojekt für die Bundesregierung“, so der IV-Generalsekretär, der abschließend betont: „Lassen wir in der kommenden Legislaturperiode nicht die große Chance verstreichen, gezielt dort anzusetzen, wo Bildungsinvestitionen am meisten bringen: nämlich in der Elementarbildung“.