Forschung, Technologie & Innovation

MINTality-Stiftung: Fachkräftepotenzial & Frauenkarrieren in technischen Berufen stärken

Initiative aus Industrie und Wirtschaft – Interesse an technischer Ausbildung stärken & Chancen aufzeigen – Konkrete Projekte in Umsetzung

„Wenn Du dabei sein willst, die Welt zu verbessern, trau Dir einen technischen Beruf zu.“ So lautet das Motto der neu eingerichteten Stiftung MINTality, die am heutigen Mittwoch bei einem Pressegespräch mit Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) und Gründungsmitglied der ersten Stunde, Therese Niss, Vorstandsmitglied der Mitterbauer Beteiligungs-AG sowie Initiatorin und Sprecherin der Stiftung, Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, CEO Fronius International GmbH, und dem Vorstand der Innovationsstiftung für Bildung, Jakob Calice, vorgestellt wurde. „Wirtschaft und Gesellschaft stehen zwei großen Transformationen gegenüber, der ‚grünen‘ sowie der digitalen Transformation. Ob dieser doppelte Wandel erfolgreich gelingt, hängt davon ab, ob Österreich über genügend engagierte Techniktalente verfügt, die unsere Zukunft aktiv mitgestalten wollen“, betonte Knill.  

Gerade der MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bietet hervorragende Jobmöglichkeiten, sehr gute Bezahlung, spannende Karriereperspektiven und vieles mehr. Dem gegenüber steht ein immer noch zu geringes Interesse vieler Mädchen und Frauen für technische Ausbildungen und Berufe. Lediglich ein Viertel aller hochqualifizierten Wissenschafts- und Technikjobs sind in Österreich durch Frauen besetzt. 

Nicht nur ein Think-tank, sondern auch ein Do-tank

Kräftig gegensteuern und einen Beitrag gegen den massiven Fachkräftemangel leisten will die Stiftung „MINTality“. Zwar wird jetzt schon viel darüber geredet, allerdings tut sich immer noch zu wenig. Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Industrie will die Initiatorin der Stiftung, Therese Niss, daher in den nächsten Jahren konkrete Projekte, Maßnahmen und Karriereplanungen für Frauen in technischen Berufen umsetzen: „Die Vorbereitungen für die MINTality-Stiftung laufen seit mehr als einem Jahr und ich freue mich, dass ich viele wichtige Gründungspartner an Bord holen konnte – die Initiative kommt aus der Wirtschaft und ist für die Wirtschaft. Mit einem Stiftungsvolumen von über 1,2 Millionen Euro jährlich bin ich überzeugt, dass wir ganz konkrete Projekte umsetzen können und somit nicht nur ein Think-tank, sondern auch ein Do-tank sind. Die Stiftung soll Lösungen aufzeigen, um konkret den Fachkräftemangel zu bekämpfen, Teams diverser zu machen, Frauen spannende Karrieren in technischen Berufen zu ermöglichen und Frauen finanziell unabhängiger zu machen.“  

MINTality-Stiftung Organigramm
MINTality Stiftung Organigramm
Foto: IV

Gründungsmitglieder der neu gegründeten MINTality-Stiftung sind Fronius, Miba AG, KNAPP AG, Magna International Europe Group, Oberbank, Greiner, TGW Logistics Group, Umdasch Group Foundation, A1 Telekom Austria AG, Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer Österreich und die Innovationsstiftung für Bildung. Engelbrechtsmüller-Strauß erklärte: „Traditionelle Rollenbilder sorgen dafür, dass Mädchen und junge Frauen in den Naturwissenschaften viel zu wenig gefördert werden. Wirtschaftlich gesehen ein Desaster, stellen sie doch die Hälfte der Bevölkerung dar. Viele Einzelmaßnahmen sind bereits gesetzt, um diesem Missstand entgegenzuwirken. Die MINTality-Stiftung will Maßnahmen nun zusätzlich bündeln und ein fokussiertes Vorgehen ermöglichen. So ebnen wir Frauen den Weg in besser bezahlte Berufe.“ 

Arbeitsbereiche der MINTality Stiftung
Foto: IV

Konkret setzt die Stiftung fünf Arbeitsschwerpunkte: Erfolgreiche Projekte zur MINT-Förderung von Mädchen sollen vernetzt und unterstützt werden; Maßnahmen für die innovative PädagogInnen-Fortbildung bei der MINT-Wissensvermittlung und Gendersensibilisierung sollen entwickelt werden; konkrete Projekte sollen dazu beitragen Rollenbilder und Stereotypen aufzubrechen; das digitale Lernspiel „Robitopia“ aus Oberösterreich soll bundesweit ausgerollt werden; ein Begleitprozess für Mädchen, um sie bei der Auswahl ihres Lehrberufs zu unterstützen, soll aufgesetzt werden.   

„Die besondere Stärke der MINTality-Stiftung liegt darin, dass sie Unternehmensperspektiven bündelt und einbringt. Gekoppelt mit einer starken Schnittstelle in das Bildungssystem wird sie einen Beitrag leisten, insbesondere mehr Mädchen und junge Frauen für MINT zu begeistern; etwa in dem sie deutlich macht, welche zentrale Rolle MINT für Nachhaltigkeitsthemen und damit auch für die Bewältigung des Klimawandels hat“, hielt Calice abschließend fest.   

Die Zitate aller Gründungsmitglieder der MINTality-Stiftung 

Dr. Therese Niss, Vorstandsmitglied der Mitterbauer Beteiligungs-AG sowie Initiatorin der Stiftung: „Die Vorbereitungen für die MINTality-Stiftung laufen seit mehr als einem Jahr und ich freue mich, dass ich viele wichtige Gründungspartner an Bord holen konnte – die Initiative kommt aus der Wirtschaft und ist für die Wirtschaft. Mit einem Stiftungsvolumen von über 1,2 Millionen Euro jährlich bin ich überzeugt, dass wir ganz konkrete Projekte umsetzen können und somit nicht nur ein Think-tank, sondern auch ein Do-tank sind. Die Stiftung soll Lösungen aufzeigen, um konkret den Fachkräftemangel zu bekämpfen, Teams diverser zu machen, Frauen spannende Karrieren in technischen Berufen zu ermöglichen und Frauen finanziell unabhängiger zu machen.“ 

Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung: „Wirtschaft und Gesellschaft stehen zwei großen Transformationen gegenüber, der ‚grünen‘ sowie der digitalen Transformation. Ob dieser doppelte Wandel erfolgreich gelingt, hängt davon ab, ob Österreich über genügend engagierte Techniktalente verfügt, die unsere Zukunft aktiv mitgestalten wollen. Gleichzeitig muss unsere Gesellschaft wissenschafts- und technologieaffiner werden, als sie es derzeit leider ist.“  

Mag. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, CEO Fronius: „Für die Herausforderungen von morgen, benötigen wir die Fachkräfte von heute. Speziell in der Technik – einem Bereich, der immer noch stark männlich geprägt ist. Traditionelle Rollenbilder sorgen dafür, dass Mädchen und junge Frauen in den Naturwissenschaften viel zu wenig gefördert werden. Wirtschaftlich gesehen ein Desaster, stellen sie doch die Hälfte der Bevölkerung dar. Viele Einzelmaßnahmen sind bereits gesetzt, um diesem Missstand entgegenzuwirken. Die MINTality-Stiftung will Maßnahmen nun zusätzlich bündeln und ein fokussiertes Vorgehen ermöglichen. So ebnen wir Frauen den Weg in besser bezahlte Berufe.“ 

DI F. Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender Miba AG: „Technische Berufe bieten nicht nur spannende Aufgaben in einem innovativen Umfeld. Sie schaffen auch viele Karrieremöglichkeiten und sind gut bezahlt. Mädchen und junge Frauen von der Technik zu begeistern, ist daher eine wesentliche Voraussetzung für mehr Chancengleichheit. Die MINTality-Stiftung ist dafür eine groß angelegte Initiative. Ihr Ziel es ist, mit konkreten Projekten Mädchen für Technik zu begeistern. Dazu wollen wir einen wichtigen Beitrag leisten.“ 

Dr. Christian Grabner, CFO KNAPP AG: „KNAPP freut sich, Gründungsmitglied der zukunftsweisenden Stiftung MINTality zu sein. Nachhaltiges Wachstum erfordert für KNAPP eine langfristige Planung der Standorte und MitarbeiterInnen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor hierbei ist das Investieren in nachfolgende Generationen und insbesondere in das Potential von Mädchen und Frauen, das wir mit der Beteiligung an MINTality intensivieren können. Wir freuen uns darauf einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und gemeinsam mit anderen spannenden österreichischen Unternehmen die Zukunft chancengleicher für Mädchen und Frauen zu machen.“ 

Dr. Gerald Harzl, VP HR Magna International Europe Group: „Wir haben herausragende Beispiele von erfolgreichen Frauen in technischen Funktionen in unserem Unternehmen. Dennoch können wir mit dem derzeitigen Status an weiblichen Führungskräften nicht zufrieden sein. Wir wünschen uns unbedingt mehr Frauen in den technischen Berufen, die die Mobilität der Zukunft gestalten. Für erfolgreiche weibliche Karrieren in der Technik müssen mehrere Faktoren zusammenspielen, natürlich auch auf Seiten des Unternehmens. Das Interesse für technische Themen in einer frühen Phase der Bildungskarriere zu fördern, ist eine längerfristig angelegte gesellschafts- bzw. bildungspolitische Aufgabe. Nachdem wir aber als Unternehmen auch die Zukunft mitgestalten wollen, engagieren wir uns gerne für MINTality, eine tolle Initiative, die innovative Projekte bündeln soll, um mehr junge Mädchen für technische Ausbildungen zu begeistern.“ 

Dr. Franz Gasselsberger, CEO Oberbank: „Die MINTality Stiftung, welche Federführend von Frau Dr.in Niss begleitet wird, wird dazu beitragen, dass mittel- bis langfristig die Oberbank selbst – DIE Bank der Industrie in Österreich! – und ihre Kunden ausreichend (weibliche) Fachkräfte hat, somit das Humankapital für Digitalisierung, Innovation und Weiterentwicklung. Die Oberbank nimmt damit im Sinne ihrer eigenen Gender Balance Strategie ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr. Dabei ist die Diversität und Chancengleichheit als wesentliches Kriterium für Nachhaltigkeit definiert. Empowerment von Frauen wird vor allem durch financial literacy und technische Ausbildung (i.e. Innovationsfähigkeit) gestärkt, indem Frauen dadurch selbständig und unabhängig werden. Die Oberbank ist schon jetzt sehr aktiv im financial literacy Bereich und findet mit einer Beteiligung an der Co-Stiftung eine optimale Ergänzung zum „full Empowerment“. 

Dipl.- Betriebsw. Axel Kühner, CEO Greiner AG:

„Für ein lebenswertes und nachhaltiges Morgen braucht es die Talente und Begabungen aller – Mädchen wie Jungen. Leider stehen häufig noch immer veraltete Rollenbilder und Stereotype dem Ausschöpfen eben dieser Potentiale von Mädchen im Weg. Dies gilt vor allem für MINT-Fächer. Mit der Unterstützung der MINTality-Stiftung leisten wir einen Beitrag, alte Rollenbilder neu zu denken, schaffen Begeisterung und Selbstbewusstsein und – wichtiger denn je – entwickeln Vorbilder für junge Mädchen auf Ihrem Weg." 

Dr. Harald Schröpf, CEO TGW Logistics Group:

„TGW unterstützt MINTality, weil wir uns für Chancengerechtigkeit einsetzen und Mädchen und Frauen für naturwissenschaftlich-technische Berufe begeistern wollen. Eine Ausbildung in den MINT-Fächern hat großes Potential, bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten und hilft dabei, den Wirtschaftsstandort zu stärken. Aus- und Weiterbildung sowie lebenslanges Lernen spielen bei TGW traditionell eine zentrale Rolle. Diese Einstellung leben wir – und sie findet ihren Ausdruck in unserer Philosophie ‚Mensch im Mittelpunkt – lernen und wachsen‘.“ 

Dr. Andreas Ludwig, Umdasch Group Foundation: „Wir sind stolz, die MINTality-Stiftung von Beginn an unterstützen zu können. Die frühe Förderung von Mädchen für MINT-Berufe ist ein großes Potenzial, das wir heben möchten. Denn je vielfältiger Teams sind, desto erfolgreicher sind sie. Diversität bedeutet unterschiedliche Kulturen, Fähigkeiten und Talente – ein wichtiger Nährboden für das Entstehen neuer Ideen und Schlüsselfaktor für Innovation und Zukunftsfähigkeit.“ 

Mag. Sonja Wallner, CFO A1: „Wir sind sehr gerne Gründungspartner der MINTality-Stiftung, da wir es als ungemein wichtig erachten, Mädchen und junge Frauen langfristig für MINT-Themen und -Berufe zu begeistern. Bei A1 haben wir hierfür vielfältige Maßnahmen und Initiativen gesetzt, sei es im Rahmen unserer technischen Lehrausbildung oder auch beim Kurs-Programm unseres A1 digital.campus, wo wir spezielle Schwerpunkte im Bereich MINT anbieten. Und auch für unsere MitarbeiterInnen gibt es eigene Weiterbildungsformate im Bereich Technik. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit bei und mit MINTality, denn die Vernetzung und der Austausch sind essentiell bei diesem Thema, bei dem es um mehr Diversität, Chancengleichheit und Potenzialnutzung im Berufsleben, neue Rollenbilder, attraktive Zukunftsjobs und Nachhaltigkeit geht.“ 

Mag. Mariana Kühnel, Stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer: „Dort Lösungen finden, wo andere Probleme sehen: Wir brauchen mehr junge Menschen, die ihre Experimentierlust zum Beruf machen wollen. Als Wirtschaftskammer Österreich wecken wir mit Spürnasenecken schon bei den Jüngsten im Kindergarten – ganz spielerisch – das Interesse für MINT-Themen. Mit Roadshows bringen wir spannende Experimente zu den etwas Größeren in die Schulen. Und wir teilen zur Gänze die Ziele der MINTality-Stiftung: Speziell bei Mädchen und jungen Frauen gibt es enorm viele Talente, die entdeckt und gefördert werden wollen. Traut euch, Österreichs Wirtschaft braucht euch!“ 

Dr. Jakob Calice, Vorstand Innovationsstiftung für Bildung: „Innovationen kommen auch im Bildungsbereich dann am besten zu Stande, wenn unterschiedliche Perspektiven aufeinandertreffen. Die besondere Stärke der MINTality-Stiftung liegt darin, dass sie Unternehmensperspektiven bündelt und einbringt. Gekoppelt mit einer starken Schnittstelle in das Bildungssystem wird sie einen Beitrag leisten, insbesondere mehr Mädchen und junge Frauen für MINT zu begeistern; etwa in dem sie deutlich macht, welche zentrale Rolle MINT für Nachhaltigkeitsthemen und damit auch für die Bewältigung des Klimawandels hat.“

Presseunterlagen