„Österreichs Industrieunternehmen stehen vor wirklich großen Herausforderungen, die zeitgleich schlagend werden“, so Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) anlässlich des Starts der Ausschreibung der „Qualifikationsprojekten“. „Zum einen gilt es, die digitale sowie die ökologische Transformation erfolgreich zu bewältigen. Zum anderen stehen viele Unternehmen unter massivem Kosten- und Bürokratiedruck und sehen sich mit einem Fachkräftemangel konfrontiert, der auch in Zeiten der Rezession kaum an Intensität verliert. Insbesondere technologische Skills sind dadurch heute zu Schlüsselkompetenzen geworden und werden von den Industrieunternehmen immer stärker nachgefragt. Schon heute fehlen in der Industrie 40.000 Talente im MINT-Bereich – also in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Weitere 60.000 MINT-Stellen werden zusätzlich bis 2030 in den Schlüsseltechnologien zu besetzen sein, von der Mikroelektronik bis hin zu den Life Sciences“, so Neumayer.
Der Technologie-Arbeitsmarkt boomt auch in Zukunft. Es gilt daher sowohl die Jugend – allen voran die Mädchen – stärker für technische Ausbildungen und Karrieren zu begeistern, als auch internationale Techniktalente gezielt nach Österreich zu holen. Zudem muss alles dafür getan werden, um das Re- und Upskilling von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Unternehmen zu forcieren. „Wir begrüßen es daher sehr, dass die Qualifikationsoffensive mit der heutigen Ausschreibung um einen neuen, wichtigen Baustein erweitert wird“, so IV-Generalsekretär Neumayer. Mit den nun lancierten „Qualifikationsprojekten“ werden Entwicklung und Umsetzung passgenauer Schulungsmaßnahmen gefördert, die sowohl Einzelunternehmen als auch Unternehmenskonsortien offenstehen. Die für 2024 angekündigten „Weiterbildungslabore“ werden das Instrumentarium der Qualifizierungsoffensive dann nochmals um Weiterbildungsverbünde ergänzen, die gemeinsam passgenaue Upskilling-Angebote entwickeln.
„Unsere Unternehmen sind Botschafter für den Innovationsgeist „Made in Austria" – und das weltweit und quer über alle Branchen. Die Themenoffenheit der aktuellen Ausschreibung ist daher ein wesentlicher Schlüssel für ihren Erfolg“, so Neumayer. Die Industrie unterstützt die Qualifizierungsoffensive ausdrücklich und tritt für eine künftige Aufstockung der Mittel ein. Ebenso gilt es, die Personalkosten in Zukunft zu fördern. „In einer Zeit, in der Fachkräftemangel und Rezession zeitlich aufeinandertreffen, könnte damit die Attraktivität des Programms weiter gesteigert und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern breitflächig eine Teilnahme an den passgenauen Weiterbildungsformaten ermöglicht werden“, so Neumayer abschließend.