„Europa steht stark unter Druck und sieht sich in einem massiven Technologie-Wettbewerb mit Ländern, wie China und den USA. Derzeit investiert die Europäische Union 330 Mrd. EUR in Forschung und Entwicklung pro Jahr, das entspricht rund 2,2% des europäischen BIPs. Im Jahr 2021 wurden wir von China mit Ausgaben von rund 2,4% des hiesigen BIPs für Forschung und Entwicklung überholt. Dabei sind EU wie China noch weit entfernt von den USA mit 3,4% des BIPs an F&E Ausgaben. Um im High-Tech Sektor nicht weiter zurückzufallen, müssen daher zukunftsträchtige Investitionen in diesem Bereich getätigt werden“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) im Rahmen des heutigen Standortgipfels zum Thema Innovation und Produktion und meint weiter: „Europa kann seine globale Wettbewerbsfähigkeit längerfristig nur über eine klare Steigerung der Produktivität halten – dafür sind Investitionen in Forschungs-, Technologieentwicklung und Innovation unerlässlich. Besonders für die forschungsintensive Industrie ist die strategische Zusammenarbeit in europäischen und internationalen Formaten entscheidend, um Technologiekompetenz auszubauen. Wir müssen uns daher für ein starkes nächstes EU-Forschungsrahmenprogramm einsetzen und die strategische Beteiligung heimischer Unternehmen an EU-Initiativen vorantreiben.“
FTI-Standort weiter ausbauen – Grundlage für Investitionen
„Österreich ist als ausgezeichneter FTI-Standort bekannt und hat in den vergangenen Jahrzehnten eine beeindruckende Entwicklung gemacht, dabei gehen öffentliche Hand und Unternehmen gemeinsam voran, so stehen Unternehmen für zwei Drittel der gesamten Investitionen in Forschung und Entwicklung in Österreich. Die 275 Leitbetriebe spielen dabei eine besondere Rolle, nicht nur, weil sie für einen Großteil der privaten Investitionen verantwortlich sind, sondern auch, weil sie als Knotenpunkte in F&E-Netzwerken positive Spill-Over Effekte auf KMU, Jungunternehmen und Wissenschaft haben“, so Knill und meint weiter: „zu diesem Fundament trägt auch das heute bekannt gegebene Investment von ams osram in der Höhe von 588 Millionen Euro bis 2030 wesentlich bei. Das ist ein klares Zeichen für einen starken Halbeleiterstandort und die Innovationskraft der österreichischen Betriebe.“
Standort Österreich als Gesamtpaket stärken
Damit das auch weiterhin so bleibt, müssen jetzt die richtigen Weichen gestellt werden, abseits des Forschungs- und Entwicklungsbereiches gibt es einiges zu tun: „denn unser Standort gerät als Gesamtpaket zunehmend unter Druck – die hohen Arbeitskosten, wachsende Bürokratie und eine teure Energieversorgung machen zahlreichen Unternehmen zunehmend zu schaffen“, meint Knill. Darüber hinaus brauche es auch im Bereich der F&E: „eine konsequente Umsetzung der FTI-Strategie mit einer Forschungsquote von mindestens 4% als verankertes Ziel.“