Fast 79 Prozent der Kärntner Industriebetriebe planen, Kurzarbeit zu nutzen, um auf der Personalseite die negativen Folgen der Corona-Krise abzufedern.
„Auch wenn noch viele Detailfragen ungeklärt sind, wird das von der Bundesregierung mit den Sozialpartnern ausverhandelte Modell der Kurzarbeit in der Kärntner Industrie sehr positiv angenommen. Fast 79 Prozent der Betriebe planen, damit auf der Personalseite negative Folgen der Corona-Krise abzufedern“, meint Timo Springer, Präsident der IV Kärnten zu den Ergebnissen einer Umfrage unter ihren Mitgliedsbetrieben (Sample: 94 Betriebe, durchgeführt seit Montag, 23. März 2020). Angemeldet werde die Kurzarbeit derzeit aber oft nur vorsorglich, denn noch laufe zum Glück die Produktion in vielen Fällen. In deutlich mehr als der Hälfte der Unternehmen sei sie noch zu mehr als drei Vierteln ausgelastet. Allerdings melden auch 16,3 Prozent der Unternehmen, dass ihre Produktionsleistung unter 25 Prozent des Normalbetriebs gefallen sei.
„Gefahr droht vor allem von den Lieferketten“, so Springer. „Deutlich mehr als die Hälfte der Unternehmen sehen sie bedroht“. Es sei daher wichtig, wo mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen möglich, dringend die Produktionen aufrecht zu erhalten. Die Lieferketten seien inzwischen so verzahnt, dass selbst kleine Ausfälle Dominoeffekte auslösen können. Springer bezeichnet es als Illusion, zu glauben, man könne in einer Welt der globalen Wertschöpfungsketten einzelne, so genannte systemwichtige Betriebe herauslösen. Springer bedankt sich in aller Form bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Industrie und ihres Dienstleistungsumfelds für ihren großen Einsatz. Sie bauen damit an der Zukunft Kärntens.
Ein erfreuliches Detail der Studie ist auch das Bekenntnis der Kärntner Industrie zu ihren Standorten: „Nur knapp zehn Prozent der Betriebe sehen in einer Krise diesen Ausmaßes ihren Standort gefährdet“, so Springer abschließend.