Starke Netze für eine starke Industrie

Die 380-kV-Leitung schafft die Basis für Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit.
Die kürzlich erfolgte Vorstellung der Grobtrasse für die 380-kV-Leitung markiert einen entscheidenden Moment für Kärntens Energiezukunft und seine industrielle Entwicklung. Als Industriellenvereinigung Kärnten sehen wir in diesem Projekt nicht nur ein technisches Infrastrukturvorhaben, sondern ein klares Bekenntnis und die Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unseres Industriestandortes.
Kärnten steht an einem Wendepunkt: Die Industrie befindet sich mitten in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Dekarbonisierung, Digitalisierung und Automatisierung verändern unsere Produktionsprozesse und erhöhen den Strombedarf massiv. Eine aktuelle Energiestudie von Compass Lexecon, die im Auftrag der IV Kärnten und der Kelag durchgeführt wurde, zeigt eindrucksvoll, dass sich der Stromverbrauch der größten Kärntner Industriebetriebe bis 2040 verdoppeln wird. Dieses Ergebnis macht unmissverständlich klar: Ohne ein leistungsfähiges Stromübertragungsnetz ist die Energiewende nicht zu schaffen.
Der Bau der 380-kV-Verbindung zwischen Lienz und Völkermarkt sowie der Ausbau des 110-kV-Netzes sind daher zentrale Zukunftsinvestitionen. Sie schaffen die Basis für Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und stabile Rahmenbedingungen für Innovation und Beschäftigung. Der sogenannte Netzraum Kärnten schließt nicht nur den letzten Abschnitt des österreichischen 380-kV-Rings, sondern öffnet Kärnten auch den Weg zu einer nachhaltigen, sicheren und leistbaren Energieversorgung.
Bereits heute erleben viele unserer Betriebe, was Netzengpässe für ihre Produktion und Planungssicherheit bedeuten. Jeder Aufschub der 380-kV-Leitung würde Kärntens Wettbewerbsfähigkeit empfindlich schwächen, mit gravierenden Folgen für Investitionen, Arbeitsplätze und den Wohlstand unserer Region. Kärnten braucht starke Netze, wenn wir Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung sichern wollen.

